Kinofilme können die Realität mit unschönen Facetten wie Ablehnung, Verfolgung und Diskriminierung widerspiegeln, um Aufmerksamkeit und Akzeptanz zu schaffen – allerdings können sie uns auch in eine Welt der hoffnungsvollen Utopien und Träume entführen, in der es erlaubt ist, abseits gesellschaftlich akzeptierter Konventionen zu leben. Kinofilme können Hoffnung geben und Perspektiven zeigen, die sonst unterrepräsentiert werden.

Zu einer Zeit, wo der Rechtspopulismus überall in der Welt daran arbeitet, konservative Vorstellungen von Familie und Sexualität wieder in den Gesellschaften zu verankern, ist es umso wichtiger, queeres Leben sichtbar zu machen und zu stärken – auch im schulischen Kontext.

Darum präsentieren wir im Rahmen der SchulKinoWochen 2024 das Sonderprogramm Queerfilm mit ausgewählten Filmen, die queere Geschichten erzählen und zu denen Filmgesprächen mit Expert*innen von Queeraspora e.V. und Queere Bildung Bremen (Rat&Tat-Zentrum) angeboten werden. Zusätzlich gibt es eine Fortbildung für Lehrkräfte, um auf die Kinobesuche mit den Schüler*innen vorzubereiten und für das Thema zu sensibilisieren.

Das Sonderprogramm Queerfilm besteht aus vier Filmen, die sich in unterschiedlicher Art und Weise und aus verschiedenen Perspektiven mit queerem Leben auseinandersetzen. Futur Drei erzählt die Geschichte von Parvis, einem schwulen jungen Mann – postmigrantisch, zwischen queerem Partyleben und der Realität queerer Geflüchteter in Deutschland auf der Suche nach Identität und einem Platz in der Gesellschaft. In Kokon geht es um die Teenagerin Nora, die es gewohnt ist, ihrer großen Schwester nachzueifern – bis plötzlich Romy auftaucht und ihr eine völlig neue Welt eröffnet. In Love, Simon hadert der 17-jährige Simon mit dem richtigen Moment, Freund*innen und Familie von seiner Homosexualität zu erzählen. Zuhurs Töchter erzählt dokumentarisch von zwei syrischen Schwestern und ihrer muslimischen Familie, die ihren Weg und einen Platz in der neuen Heimat Deutschland suchen. Beide Teeanagerinnen beschreiten dabei ihren Weg als junge trans* Frauen unterschiedlich und geben Einblicke in ihre Herausforderungen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben.

Ein Angebot in Kooperation mit Rat&Tat – Zentrum für queeres Leben Bremen e.V., Queeraspora e.V., der Senatorin für Kinder und Bildung, der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration und dem Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen.